Was tun wir in der Gefühlsschule?
Welche Methoden zum Einsatz kommen, kann hier nachgelesen werden.
Wir lernen, unsere Gefühle wahrzunehmen: die heftigen ebenso wie die zarten.
Starke Gefühle wie Wut, Verzweiflung, große Angst, Verliebtheit etc sind für die meisten Menschen leicht zugänglich. Worauf es ankommt ist, auch die zarteren Gefühle wahrzunehmen, etwa eine Empfindlichkeit, eine Irritation, ein leichtes Unwohlsein, ein kleines Hingezogen- oder Abgestoßensein. Hierfür ist der Körper ein sehr wertvolles Instrument.
Wir zeigen unsere Gefühle.
Viele Begegnungen im Alltag, im Berufsleben, auch in Beziehungen sind eher rational dominiert. Wir treten in Kontakt, in dem wir Gedanken, Fakten, Überzeugungen austauschen. In der Gefühlsschule üben wir, nicht nur auszudrücken, wie ich über etwas denke, sondern auch was ich dazu fühle. Das ist für viele ungewohnt und braucht ein wenig Übung und das Überwinden anfänglicher Peinlichkeiten.
Wir sind offen und ehrlich miteinander.
Wir zeigen uns mit unseren alltäglichen Schwierigkeiten, mit unseren Ängsten und Unsicherheiten, mit unserer Lieblosigkeit und Einsamkeit, aber auch mit unserer Freude und Großartigkeit, Lust und Kreativität. Und auch mit unseren Anziehungen und Abneigungen.
Wir beziehen uns aufeinander und unterstützen einander.
Durch den offenen Umgang in der Gruppe entsteht meist eine große Nähe und Verbundenheit. Je vertrauter die Gruppe ist, desto sicherer fühlt sich der Einzelne – desto leichter kann er/sie es wagen, neue Erfahrungen zu machen, sich auszuprobieren.
Wir erforschen und hinterfragen Denk- und Verhaltensmuster.
Jeder von uns hat in der Kindheit Strategien entwickelt, um mit Erfahrungen von Mangel, von Ablehnung, von Unterdrückung, Missbrauch etc etc umzugehen. Diese Strategien sind Ausdruck unserer natürlichen Kreativität, sie haben unser Überleben gesichert. Im Erwachsenenalter passen manche dieser Strategien nicht mehr, sondern behindern und schaden uns eher. In der Gefühlsschule üben wir, solche Strategien zu erkennen und aus automatischen Verhaltensmustern auszusteigen, die uns nicht mehr dienen.
Wir lernen, unserer Intuition und unseren Gefühlen (wieder) zu vertrauen.
Jeder kennt die beglückende Erfahrung, die eigene innere Stimme zu hören und ihr zu folgen. Häufig hören wir diese Stimme nicht, weil unser Verstand so laut und dominant ist – oder wir hören sie und vertrauen ihr nicht. Wenn wir üben, unsere Gefühle wahrzunehmen, üben wir zugleich, mehr auf unsere Intuition zu lauschen. Je deutlicher wir diese inneren Regungen wahrnehmen, desto leichter wird es, ihnen zu vertrauen. Denn tief im Inneren wissen wir genau, was für uns richtig ist.